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1330. November 20. Reichenbach (dat.).

duodecima kal. Dec.

Bolco, Herzog von Schlesien und Herr von Fürstenberg und von Münsterberg, bekennt, dass er sich mit Heinrich Wolverami von Frankenstein wegen gewisser Pfändungen, Anforderungen und anderer Misshelligkeiten betreffend die Besitzungen in Tarnow (Tarnau, Kr. Frankenstein) und in Herczoginwalde (Herzogswalde, Kr. Frankenstein) auf Rath seiner Getreuen dahin geeinigt habe, dass er demselben 2 Hufen unter dem Pfluge und 2 Zinshufen im Dorfe Tarnau bei Frankenstein, ebenso das halbe Dorf Herzogswalde mit allen Rechten und Dominialrechten, wie sie andere Lehnsleute seines Landes auf ihren Gütern besitzen, mit dem Rossdienst des Schulzen zu H. verreicht hat. Stirbt Heinrich Wolverami ohne Leibeserben, dann folgen ihm im Besitz der Güter die Gebrüder Peter, Jakob, Johann und Nikolaus, Söhne des Schweidnitzer Bürgers Gerhard Poponis, und deren Erben zu Lehnrecht. Die drei Hufen des Allods in Tarnau, deren Besitz ihm durch Urtheil seiner Getreuen zugesprochen worden, und die er seinem Getreuen Budow mit allen Nutzungen und mit dem Fischteiche im Dorfe Tarnau verreicht hatte, befreit er von allen Beschwerungen.

Z.: Herr Heinrich Rungo, Pfarrer zu Nimptsch und Domherr am hl. Kreuz zu Breslau, die Ritter Herren Hermann von Richinbach, Arnold und Heynmann von Petirzwalde, ferner Dietrich von Logow, Peter von Bela (Bielau), Hermann von Strelin herzoglicher Hofrichter und Peter herzoglicher Hofnotar.


Or. im Bresl. Staatsarch. Heinrichau 85 mit dem an grüner Seidenschnur hängenden Fusssiegel des Ausstellers nebst Adlerrücksiegel.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.